Sie wachen am Morgen auf, können kaum schlucken und die Zunge klebt am Gaumen? So ein Gefühl kennen viele nur aus Prüfungssituationen. Doch auch bei der CPAP-Therapie ist das leider oft der Fall. Wir erklären Ihnen, woher Mundtrockenheit kommt und was dagegen hilft.
Mundtrockenheit kann sehr unterschiedliche Gründe haben. Sehr häufig lässt die Speichelproduktion aufgrund einer Erkrankung nach. Bei der CPAP-Therapie hingegen sorgen in der Regel Leckagen für einen trockenen Mund.
Leckagen bei der CPAP-Therapie – Ausgangspunkt für Mundtrockenheit
Als Leckage wird ein Loch oder eine Undichtigkeit in einem Produkt bezeichnet. Die Luft weicht aus einem geschlossenen System aus. Wichtig ist es, bei der CPAP-Therapie zwischen der beabsichtigen Leckage einerseits und der nicht beabsichtigten Leckage andererseits zu unterscheiden.
Die beabsichtigte Leckage ist notwendig, da die eingeatmete CPAP-Luft auch wieder ausgeatmet werden muss. Sie tritt durch entsprechende, dafür vorgesehene Maskenöffnungen aus.
Bei der nicht beabsichtigten Leckage tritt hingegen die CPAP-Luft durch eine undichte Maske oder den offenen Mund aus.
Gut zu wissen: Das CPAP-Therapiegerät misst stets beide Leckagetypen, d.h. sowohl die beabsichtigte als auch die unbeabsichtigte Leckage. Ob eine unbeabsichtigte Leckage vorliegt, kann man in der Regel dadurch herausfinden, dass man die genormte Leckage mit der tatsächlichen, vom CPAP-Gerät gemessenen Leckage vergleicht. Liegt die gemessene Leckage über dem Normwert, dann liegt eine unbeabsichtigte Leckage vor. Die Normwerte für die Leckagen finden sich üblicherweise in der Gebrauchsanweisung der genutzten Maske.
Tipp 1 gegen trockenen Mund – Stärkere Luftbefeuchtung
Bereits bei der beabsichtigten Leckage kann es zu Mundtrockenheit kommen. Meist, weil die CPAP-Luft nicht ausreichend befeuchtet ist. Mit einem Atemluftbefeuchter können Sie die CPAP-Luft stärker befeuchten.
Lesen Sie hier weiter, wenn Sie mehr zum Umgang mit Atemluftbefeuchtern wissen möchten.
Im Winter kann es aufgrund der kühleren Schlafzimmerluft dazu kommen, dass feuchte Luft im CPAP-Schlauch kondensiert und sich Wasser bildet. Auch das kann dazu führen, dass die CPAP-Luft nicht ausreichend feucht ist.
Wenn Sie wissen möchten, was Sie gegen Wasser im Schlauch machen können, lesen Sie unseren Artikel hierzu.
Tipp 2 gegen trockenen Mund – Maskenleckage verhindern
Daneben können für trockenen Mund bei der CPAP-Therapie (unbeabsichtigte) Maskenleckagen verantwortlich sein. So bezeichnet man undichte Stellen zwischen dem Maskenkissen und dem Gesicht des Patienten. Sie können bei jedem Maskentypen, egal ob Full-Face, Nasen- oder Nasenpolstermaske, auftreten.
Die Luft, die durch den Druck des CPAP-Geräts eigentlich in die Atemwege des Patienten gelangen soll, entweicht durch die undichte Stelle der Maske. Die undichten Stellen sorgen dafür, dass der optimale Therapiedruck des CPAP-Geräts nicht mehr aufrechterhalten werden kann. Durch die entweichende Luft versucht das Gerät mehr Druck aufzubauen, um das Leck auszugleichen. Die Luft wird dann mit einem noch höherem Druck in die Atemwege des Patienten gepumpt, was dann die Mundhöhle letztendlich austrocknet.
Nicht nur ein trockener Mund kann die Folge sein, auch tränende Augen und unangenehme Geräusche können entstehen.
Die Gründe für solche Lecks sind unterschiedlich:
- Schlechter Sitz der Maske
Wenn Sie das Gefühl haben, Ihre Maske sitzt nicht optimal auf Ihrem Gesicht, sollten Sie die Maske nochmals an Ihr Gesicht anpassen. Beachten Sie hierbei die Anpassungshinweise in der Gebrauchsanweisung des Herstellers. Oft ist es auch sinnvoll, die Maske in der Schlafposition einzustellen, da sich die Gesichtsform im Liegen etwas verändert. Wenn Sie nachts merken, dass Luft aus dem Maskenkissen entweicht, sollten Sie das Maskenpolster wieder zurechtrücken oder die Maske kurz anheben und die Lage korrigieren.
- Falsche Maskengröße
Ratsam ist es, sich schon vor dem Kauf einer Maske die Größenhinweise der Hersteller anzuschauen. Nur wenn die Maske nicht zu locker oder, umgekehrt, nicht zu eng sitzt, kann ein angenehmes Tragegefühl entstehen.
- Falsches Maskenmodell
Wenn es trotz der richtigen Einstellung und Größe der Maske dennoch zu Leckagen kommt, liegt es eventuell am Maskenmodell. Nicht alle Modelle sind für jeden Patienten geeignet. Informieren Sie sich hierfür bei einem Hersteller oder Händler von CPAP-Masken.
- Abnutzung der Maske
Wenn Sie Ihre Maske schon etwas länger nutzen und die Leckagen erst seit kurzem auftreten, kann es an der Abnutzung oder am Verschleiß der Maskenteile liegen. Sie müssen keine komplett neue Maske kaufen, sondern können die verschiedenen Teile einzeln nachbestellen.
- Sauberkeit
Grundsätzlich sollte die Maske täglich gereinigt werden. Verschmutzungen, Öle und Rückstände von der Haut können sich auf dem Maskenrand ansammeln und somit für undichte Stellen sorgen.
- Schlafposition
Bei häufigen Drehungen in der Nacht, vor allem vom Rücken auf die Seite, kann die Maske durch das Kissen verschoben werden. Ein optimaler Sitz ist dann nicht mehr gewährleistet und Leckagen können auftreten. Hiergegen kann ein CPAP-Schlauchhalter helfen.
Tipp 3 gegen Mundtrockenheit – Mundleckage unterbinden
Eine anderer Grund für Mundtrockenheit ist, dass der CPAP-Nutzer im Schlaf ungewollt durch den Mund atmet. Man spricht dann von Mundleckage.
Diese entstehen häufig aufgrund chronischer Nasenerkrankungen. Aber auch Erkältungen und Allergien können die Mundatmung auslösen.
Bei Full-Face-Masken kann dieses Problem nicht auftreten, da Mund und Nase mit dem Maskenpolster abgedeckt sind. Lediglich Patienten, die eine Nasen- oder Nasenpolstermaske verwenden, sind davon betroffen.
Eigentlich sollte die CPAP-Luft, die durch die Nase gepumpt wird, die Atemwege im Rachenraum weiten. Stattdessen entweicht sie durch den Mund wieder. Das CPAP-Gerät versucht regelmäßig, dies durch höheren Luftdruck zu kompensieren. Durch den (noch) stärkeren Luftstrom trocknet die Mundhöhle im Laufe der Nacht dann aus.
Um die Mundatmung zu unterbinden, gibt es verschiedene Lösungsansätze:
- Häufig wird vorgeschlagen, ein Kinnband zu tragen. Das Kinnband hält Ober- und Unterkiefer zusammen und soll so die Mundatmung stoppen. Allerdings helfen Kinnbänder nicht dagegen, dass im Schlaf durch die Mundwinkel geatmet wird (ein recht häufiges Phänomen). Da das Kinnband starken Zug auf den Unterkiefer ausübt, besteht die Gefahr, dass der Unterkiefer nach hinten geschoben wird und er dann die Atemwege wieder verengt.
- Eine Alternative zum Kinnband sind Mundstücke, die die Mundatmung blockieren. Das können einteilige Schnarchschienen wie die SnorBan sein oder das speziell für diese Zwecke entwickelte Mundstück somnipax CPAP pro. somnipax CPAP pro wird an das Gebiss angepasst und zwischen die Lippen und Zähne eingesetzt. Der dünne Mundschild von somnipax CPAP pro blockiert dann die Mundatmung.
- Eine andere Alternative ist es, von einer Nasen- oder Nasenpolstermaske zu einer Full-Face-Maske zu wechseln, die auch den Mund abdeckt. Allerdings werden Full-Face-Masken von CPAP-Nutzern häufig als deutlich unangenehmer als Nasen- oder Nasenpolstermasken empfunden.
Unser ultimativer Tipp: Hafttabletten gegen Mundtrockenheit
Wenn die oben genannten Lösungsvorschläge nicht helfen oder nicht in Betracht kommen, dann könnte eine spezielle Hafttablette gegen Mundtrockenheit die Lösung sein. Diese besteht nur aus natürlichen Wirkstoffen wie Xylit und wird vor dem Schlafengehen am Zahn oder Zahnfleisch angebracht. Sie löst sich langsam und rückstandsfrei auf und sorgt für deutlich mehr Mundfeuchtigkeit während der Nacht.
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Geschäftsführer
Hannes Wakonig kommt aus dem Bereich Marketing und Finance und hat vorher schon in der Medizintechnik gearbeitet. Er ist Mitgründer und Geschäftsführer von SomniShop (health.On Ventures GmbH) und AescuBrands.